Mulchen im Bio-Garten: Warum eine Mulchschicht fast nur Vorteile hat

Wer Blumen, Kräuter und Gemüse auf dem Balkon oder im Garten erfolgreich anbaut, weiß, wie anstrengend Unkraut jäten und ständiges Gießen sein können. Die Natur hat jedoch eine einfache und elegante Lösung für diese Probleme: Mulchen. Mit der richtigen Mulchschicht auf dem Boden reduziert ihr nicht nur euren Arbeitsaufwand, sondern verbessert auch die Gesundheit eurer Pflanzen und die Qualität eures Bodens.

Was ist Mulchen und warum ist es unverzichtbar?

Mulchen bezeichnet das Abdecken der unbedeckten Bodenoberfläche mit organischen oder anorganischen Materialien. Im Bio-Garten verwenden wir vorrangig organische Materialien wie Stroh, Rasenschnitt oder Kompost. Diese Schicht dient als natürlicher Schutzmantel für den Boden. Ziel ist es, die Prozesse in der Natur nachzuahmen, wo der Boden niemals kahl liegt, sondern immer von Laub oder abgestorbenen Pflanzenresten bedeckt ist. Mulchen ist die einfachste Form der Bodenpflege und sollte in keinem ökologischen Garten fehlen.

Die 5 wichtigsten Vorteile von Mulch

Die Mulchschicht ist ein echtes Multitalent. Sie ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern bringt dem Boden und euren Pflanzen handfeste Vorteile:

• 1. Unterdrückung von Unkraut: Die Mulchschicht blockiert das Sonnenlicht. Das erschwert es dem Unkraut, zu keimen und zu wachsen.

• 2. Reduzierung der Verdunstung: Die Abdeckung schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und Wind. Dadurch müsst ihr seltener gießen, da die Feuchtigkeit viel länger gespeichert wird.

• 3. Temperaturschutz: Mulch isoliert den Boden. Im Sommer schützt er vor Überhitzung, im Frühjahr bewahrt er die Wärme und fördert das Bodenleben.

• 4. Nährstoffzufuhr (Humusbildung): Organische Materialien wie Rasenschnitt oder Stroh werden langsam von Bodenlebewesen und Mikroorganismen zersetzt. Dadurch entstehen Humus und wertvolle Nährstoffe.

• 5. Schutz vor Verschlämmung: Bei starkem Regen verhindert die Mulchschicht, dass die Erde weggespült wird und die Bodenoberfläche verkrustet.

Welches Material eignet sich zum Mulchen?

Die Wahl des richtigen Materials hängt von euren Pflanzen und der Verfügbarkeit ab. Im Bio-Garten gibt es viele ausgezeichnete Alternativen:

Tipp: Vermeidet reinen Rindenmulch in Gemüsebeeten, da er oft Gerbstoffe enthält, die das Pflanzenwachstum hemmen können.

Mulch richtig anwenden: So geht’s

Damit die Mulchschicht ihre volle Wirkung entfaltet, ist die richtige Technik entscheidend.

1. Vorbereitung: Entfernt zuerst hartnäckiges Unkraut von der Bodenoberfläche, damit sich der Mulch nicht auf dessen Samen ausbreitet.

2. Lockern: Lockert den Boden vor dem Mulchen leicht mit einer Hacke auf, um die Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten.

3. Abstand halten: Tragt das Material in einer gleichmäßigen Schicht um die Pflanzen herum auf. Lasst jedoch immer 5 bis 10 cm Abstand zum Stamm oder Stängel der Pflanze, um Fäulnis zu verhindern.

4. Die richtige Höhe: Die Schicht sollte idealerweise 3 bis 5 cm hoch sein. Bei zu dicken Schichten (über 10 cm) kann der Sauerstoffaustausch im Boden leiden.

5. Nachfüllen: Ergänzt die Mulchschicht regelmäßig, sobald sie sich sichtbar zersetzt hat.

Die Grundlage für eine reiche Ernte

Die beste Mulchschicht hilft nur, wenn ihr hochwertiges Saatgut verwendet, das robust ist und gesund wächst. Mulchen ist euer Service für den Boden. Die Qualität des Saatguts ist euer Service für die Pflanzen.

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