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Monat: November 2018

Kompostieren ist Gold wert – so gehts!

Nicht umsonst wird der Kompost auch das Gold des Gärtners genannt. Schließlich verwandelt ihr Abfälle in wertvollen Humus und der ist des Gärtners Glück und Segen. Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen, damit euch das Kompostieren gut gelingt und ihr mit wenigen Mitteln euren eigenen nährstoffreichen Boden herstellen könnt.

Wo soll ich kompostieren?

Ein offener, erdiger Untergrund ist Grundvoraussetzung für jeden Kompostplatz, weil Würmer und andere Kleinst- und Mikrolebewesen Zugang zur Erde haben müssen. Eine Kompost-Tonne ist unabhängiger vom Standort als ein offener Kompost, für den ihr einen schattigen, windgeschützter Platz im Garten finden solltet. Ihr könnt euren Kompost aber auch mit Stangenbohnen oder anderen Kletterpflanzen vor zu viel Wind, Regen und Sonne schützen. Wichtig ist auch eine größtmögliche Bewegungsfreiheit am Kompostplatz.

Offen oder geschlossen kompostieren?

Je größer der Garten und die damit verbundenen Gartenabfälle, desto mehr empfehlen sich offene Komposthaufen oder Kompostmieten, die umgesetzt werden und auch als Lagerstätte für groben Schnittabfall dienen können. Je kleiner der Gemüsegarten, desto mehr spricht für einen Schnellkomposter, der im geschlossenen System schneller reift und nicht umgesetzt werden muss. Allerdings ist die Gefahr der Fäulnis hier größer und ein weiterer Nachteil ist das geringe Volumen dieser Kompost-Tonnen.

Zwei Ideen für einen offenen Kompost

Mit einer Tiefe von rund 2m und in einer beliebigen Länge könnt ihr mehrere Komposthaufen für die verschiedenen Reifestadien nebeneinander anlegen.

  1. Ihr rammt vier Holzpfähle in die Erde und nagelt hinten und seitlich Bretter mit mit einem Zwischenraum von ca. 3 cm daran.
  2. Ihr kauft drei Holzlatten-Komposter zum Mischen, Umsetzen und als Materiallager. (Komposter aus Maschendraht empfehlen wir nicht, weil der Kompost zu schnell austrocknet.

Was kann ich kompostieren?

Alle Gartenabfälle können auf den Kompost, festes Material wird zerkleinert oder gestampft. Auch die ungeliebten Wildkräuter werden kompostiert, solange sie keine Samen gebildet haben. Von den Küchenabfällen kommen Kaffeesatz und Tee, Eierschalen sowie Obst- und Gemüsereste auf den Kompost, Südfrüchte sind weniger geeignet, weil sie oft chemisch behandelt wurden.

Wie kompostiere ich richtig?

Grobes und feines Material solltet ihr in Schichten abwechseln, damit ausreichend Luft zirkulieren kann. Wenn ihr einen Kompost neu aufsetzt, dann geht nach folgendem Schema vor:
1) grobes Material wie zerkleinerte Äste
2) weiche Küchen- und Gartenabfälle
3) mit Gartenerde oder reifem Kompost „impfen“ – ev. könnt ihr auch einige Kompostwürmer zugeben. Dann wieder von vorne: erst Grobes dann Feines und dann impfen, dazwischen mit Wasser übersprühen.
4) Zum Schluss und nach max 1.5 m Höhe schließt ihr euren Kompost mit Laub oder Rasenschnitt

Nach ein paar Wochen durchmischt ihr den Komposthaufen zur Durchlüftung mit der Schaufel und setzt ihn um.

Wann und wie verwende ich den Kompost?

Die Kompostierung findet in verschiedenen Schritten statt und der Kompost ist reif, wenn seine Strutkur feinkrümmelig ist und er gut nach feuchter Walderde riecht. Aber auch frühere Reifestadien könnt ihr bei der offenen Kompostierung nutzen.

  • Nach 3-4 Monaten könnt ihr den angerotteten Kompost – auch Frischkompost genannt–  zum Mulchen ausbringen
  • Nach 6-12 Monaten ist der Reifekompost fertig, den ihr ungesiebt auch zur Bodenauflockerung verwenden könnt
  • Um ihn als Dünger zu nutzen,  wird der fertige Humus durch ein Wurfgitter gesiebt und dann oberflächlich in den Boden der Gemüsebeete eingearbeitet oder in die Pflanzlöcher von Starkzehrern gelegt. Die groben Reste gehen zurück auf den Komposthaufen

Tipp

  • Reifekompost wird nur in der Vegetationsperiode im Frühjahr und Sommer ausgebracht
  • Reifekompost solltet ihr nicht länger als 1 Jahr lagern, weil die organischen Substanzen abgebaut werden.
  • Wenn ihr nicht selbst kompostieren könnt, schaut bei euren örtlichen Stadtwerken, ob sie Bio-Erde aus dem Kompost anbieten.

Gründüngung – der Garten im Winter

Es ist wieder Zeit, die Beete winterfest zu machen. Besonders gut geschützt kommt euer Boden mit Gründüngung oder einer dicken Mulchschicht durch den Winter.

Dass sich ein Umgraben für den naturnahen Gärtner nicht lohnt und sogar Schaden anrichtet, haben wir an anderer Stelle bereits ausführlich dargestellt. Daher nur kurz: Der Vorteil der sogenannte Frostgare, die das herbstliche Umgraben erreichen will, ist zum einen  mit dem ersten Starkregen im Frühling wieder zunichte gemacht, zum anderen bieten die offenen Schollen ein tolles Versteck für Schnecken, die sich darin vor der Kälte zurückziehen und in Ruhe ihre Eier ablegen können. Ingesamt also keine gute Wahl.

Winterharte Gründüngung

Über den Winter sollte kein Stück Erde offen liegen gelassen werden, alles was braun ist, wird bepflanzt oder abgedeckt. Als winterharte Gründüngung eignet sich etwa Winterweizen, Wintergerste oder auch Dinkel. Kulinarisch ist der Feldsalat eine feine Alternative, die als essbarer Gründünger auch im späten Herbst noch gesät werden kann. Bei winterharten Sorten bilden die lebenden Pflanzen den Schutz. Im Frühling werden sie flach in den Boden einarbeitet oder zuvor abgemäht und kompostiert. Die Wurzeln aber sollten unbedingt im Boden verbleiben.

Aber auch eine nicht winterharte Gründüngung ist ein guter Schutz und bleibt über den Winter auf den Beeten stehen bzw. nach dem ersten Frost liegen. So ergibt sie eine schützende Mulchdecke.

Gründüngung gegen verdichtete Böden

Wer mit einem lehmigen oder sehr verdichteten Boden zu kämpfen hat, setzt ebenfalls auf Gründüngung über den Winter.  Tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen, deren Wurzeln sich bis zu 5 Meter ausbreiten können, lockern selbst schwerste Böden auf. Im Herbst pflanzt ihr Winterraps oder auch Luzernen. Beide nehmen den Stickstoff aus der Luft auf und binden sie im Boden. Im Frühling wird die Gründüngung dann einfach untergegraben.

Erbse als Gründüngung im Herbst

Die Wintererbse sammelt Stickstoff , unterdrückt Unkraut, wirkt als Bodenschutz und hinterlässt einen schön krümeligen Boden. Warum also nicht mal Erbsen – allerdings Acker- oder Futtererbsen-  im Herbst säen? Das gelingt bis Anfang Dezember einwandfrei. Ein weiterer Vorteil dieser Gründüngung ist, dass sie zu den Schmetterlingsblütlern zählt und damit nicht für die gefürchtete Kohlhernie anfällig ist wie die Kreuzblütler Raps, Senf oder Ölrettich.

Zwar ist die Futtererbse nicht winterhart, bildet aber einen guten, dichten Bodenschutz, wenn sie nach dem Frost liegen bleibt. Im Frühjahr werden die abgestorbenen Pflanzenteile abgehackt und kompostiert oder eben direkt in den Boden eingearbeitet.

Gründüngung säen und pflegen

Auf einen gesäuberten,  gut gelockerten und geharkten Boden wird das Saatgut breitwürfig verteilt. Besonders leicht gelingt das, wenn ihr die Samen in einen Eimer füllt, in den ihr gut greifen könnt. Anschließend recht ihr die Samen flach ein und gießt vorsichtig an. Die meisten Gründungspflanzen sind schnellwüchsig. Wenn ihr also ein Wuchern verhindern wollt, dann mäht die Gründüngung vor der Blüte ab.