Beeren schneiden, pflegen und vermehren
Im späteren Sommer, nach der Ernte, werden Beeren-Sträucher gestutzt, um sie zu verjüngen und zu kräftigen. Egal ob Himbeeren, Brombeeren oder Stachelbeeren, alle Arten sind ursprünglich Waldpflanzen, die auch im Garten waldähnliche Bedingungen lieben, das heißt: einen windgeschützten Standort in lichtem Schatten und einen bewachsenen oder gemulchten, leicht sauren Boden. Aber das Wichtigste sind Licht und Luft! Daher brauchen alle Beeren-Pflanzen einen regelmäßigen Rückschnitt.
Beeren zurückschneiden
Im allgemeinen gilt: Nach der Ernte werden die abgetragenen Ruten dicht über dem Boden zurückgeschnitten und die nachwachsenden, jungen und vor allem schwächeren Triebe ausgelichtet.
Himbeeren dürfen als erwachsene Sträucher 5-7 Neutriebe behalten, junge Pflanzen nicht mehr als 3 Triebe. Wenn ihr zweimal tragenden Himbeeren habt, die im Herbst erneut fruchten, dann schneidet ihr die Beeren erst im Frühjahr zurück. Das im Herbst fallende Laub lasst ihr unbedingt als Mulch unter den Sträuchern liegen!
Brombeeren müssen noch konsequenter geschnitten werden, weil sonst schnell ein undurchdringliches Gestrüpp entsteht. Alle abgetragenen Ruten werden dicht über dem Boden abgeschnitten und die jungen Triebe gebunden und gleitet. In den Blattachseln wachsende Geiztriebe schneidet ihr auf 2-3 Blätter zurück.Und wer bisher Brombeeren zwar liebte aber ihr Dornengestrüpp fürchtete, sollte besonders zuverlässig auslichten und vor allem die dornfreien Züchtungen mal probieren!
Johannisbeeren tragen am 2-3-jährigen Holz, das ihr an der dunklen Farbe erkennen könnt. Ihr schneidet sie ebenfalls dicht über dem Boden ab, entweder direkt nach der Ernte oder im Herbst, wenn die fallenden Blätter eine besser Übersicht erlauben. Jede Pflanze darf 2-3 kräftige Jungtriebe behalten, insgesamt sollte ein erwachsener Strauch 8-12 kräftige Triebe haben.
Schwarze Johannisbeeren tragen am einjährigen Holz und müssen unbedingt auch von innen ausgelichtet werden. Das heißt ihr entfernt alle Zweige, die nach innen wachsen, denn bei dieser Art gilt die Devise von Licht und Luft noch mehr als bei ihren roten Schwestern. Außerdem schneidet ihr natürlich die abgetragenen Ruten dicht über dem Boden ab, sodass der ausgewachsene Beeren-Strauch nicht mehr als 8 Äste aufweist.
Beeren vermehren
Von den ausgeschnittenen einjährigen Zweigen könnt ihr ganz leicht Stecklinge machen und so eure Beeren-Ernte in den kommenden Jahren vergrößern. Kürzt den Trieb unterhalb eines Auges auf ca. 30cm ein und schneidet die Spitze direkt über einer Knospe ab. Steck den Zweig tief und schräg in die Erde – gut ist Anzuchterde – und lasst nur einige wenige Knospen rausgucken. In den kommenden Wochen werden die Stecklinge sich bewurzeln und im kommenden Frühjahr könnt ihr sie an Ort und Stelle setzen.
Beeren pflegen
Waldboden ist niemals nackt. Unter euren Beeren solltet ihr daher immer für eine Mulchdecke sorgen, die gerne aus Nadel – und Laubkompost, Rindenmulch oder auch Holzspänen bestehen kann. Gut geeignet sind auch die nährstoffreichen Beinwell-Blätter. Wenn ihr eine Unterbepflanzung wählt, dann sind Ringelblumen und stickstoffsammelnde, niedrig wachsende Gründüngungen wie Persischer Klee gut. In der Mischkultur mit Beeren eigenen sich ebenfalls Leguminosen wie Buschbohnen oder Erbsen.
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