Gründüngung – der Garten im Winter
Es ist wieder Zeit, die Beete winterfest zu machen. Besonders gut geschützt kommt euer Boden mit Gründüngung oder einer dicken Mulchschicht durch den Winter.
Dass sich ein Umgraben für den naturnahen Gärtner nicht lohnt und sogar Schaden anrichtet, haben wir an anderer Stelle bereits ausführlich dargestellt. Daher nur kurz: Der Vorteil der sogenannte Frostgare, die das herbstliche Umgraben erreichen will, ist zum einen mit dem ersten Starkregen im Frühling wieder zunichte gemacht, zum anderen bieten die offenen Schollen ein tolles Versteck für Schnecken, die sich darin vor der Kälte zurückziehen und in Ruhe ihre Eier ablegen können. Ingesamt also keine gute Wahl.
Winterharte Gründüngung
Über den Winter sollte kein Stück Erde offen liegen gelassen werden, alles was braun ist, wird bepflanzt oder abgedeckt. Als winterharte Gründüngung eignet sich etwa Winterweizen, Wintergerste oder auch Dinkel. Kulinarisch ist der Feldsalat eine feine Alternative, die als essbarer Gründünger auch im späten Herbst noch gesät werden kann. Bei winterharten Sorten bilden die lebenden Pflanzen den Schutz. Im Frühling werden sie flach in den Boden einarbeitet oder zuvor abgemäht und kompostiert. Die Wurzeln aber sollten unbedingt im Boden verbleiben.
Aber auch eine nicht winterharte Gründüngung ist ein guter Schutz und bleibt über den Winter auf den Beeten stehen bzw. nach dem ersten Frost liegen. So ergibt sie eine schützende Mulchdecke.
Gründüngung gegen verdichtete Böden
Wer mit einem lehmigen oder sehr verdichteten Boden zu kämpfen hat, setzt ebenfalls auf Gründüngung über den Winter. Tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen, deren Wurzeln sich bis zu 5 Meter ausbreiten können, lockern selbst schwerste Böden auf. Im Herbst pflanzt ihr Winterraps oder auch Luzernen. Beide nehmen den Stickstoff aus der Luft auf und binden sie im Boden. Im Frühling wird die Gründüngung dann einfach untergegraben.
Erbse als Gründüngung im Herbst
Die Wintererbse sammelt Stickstoff , unterdrückt Unkraut, wirkt als Bodenschutz und hinterlässt einen schön krümeligen Boden. Warum also nicht mal Erbsen – allerdings Acker- oder Futtererbsen- im Herbst säen? Das gelingt bis Anfang Dezember einwandfrei. Ein weiterer Vorteil dieser Gründüngung ist, dass sie zu den Schmetterlingsblütlern zählt und damit nicht für die gefürchtete Kohlhernie anfällig ist wie die Kreuzblütler Raps, Senf oder Ölrettich.
Zwar ist die Futtererbse nicht winterhart, bildet aber einen guten, dichten Bodenschutz, wenn sie nach dem Frost liegen bleibt. Im Frühjahr werden die abgestorbenen Pflanzenteile abgehackt und kompostiert oder eben direkt in den Boden eingearbeitet.
Gründüngung säen und pflegen
Auf einen gesäuberten, gut gelockerten und geharkten Boden wird das Saatgut breitwürfig verteilt. Besonders leicht gelingt das, wenn ihr die Samen in einen Eimer füllt, in den ihr gut greifen könnt. Anschließend recht ihr die Samen flach ein und gießt vorsichtig an. Die meisten Gründungspflanzen sind schnellwüchsig. Wenn ihr also ein Wuchern verhindern wollt, dann mäht die Gründüngung vor der Blüte ab.
Kommentare (2)
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Hallo…..
Ich habe einen ziemlich harten….vernichtenden gartenboden….lehmigen
Wollte jetzt Anfang November eine Gründungen machen…
Welche Samen nehme ich dafür am besten und in welchem gartencenter kann ich sie kaufen?
Letztes Jahr habe ich festgestellt…..das ich gelbsenf nur bei….dehmer……kaufen konnte…..vielen dank
Hallo Flo,
Anfang November ist natürlich schon recht spät für die Gründüngung, da geht bei uns je nach Ort und Wetter nicht mehr viel. Wir schwören auf Phacelia als Gründüngung (gibts bei uns im Shop), Gelbsenf ist sicher auch gut, Lupinen auch. Alternativ dazu vielleicht den Boden oberflächlich lockern, viel Laub einarbeiten, dann erhältst du nächstes Jahr ein bisschen luftigere und nicht ganz so schwere Schichten.