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Jahr: 2017

Letzte Garten-Arbeiten im Herbst: 3 Alternativen zum Umgraben

Der naturnahe Gärtner setzt im Herbst auf seinen Kopf statt auf seinen Rücken. Er weiß, wie wichtig die Bodenlebewesen sind und will sie nicht unnötig stören. Statt zum Spaten greift er also zu…ja zu was eigentlich? Wie nimmt man Rücksicht auf die Bodenschichten und deren Bewohner und kann die Erde dennoch ausreichend lockern und belüften? Wir zeigen euch 3 Alternativen zum klassischen Umgraben mit dem Spaten.

Auflockern statt Umgraben

Je nach Bodenbeschaffenheit bieten sich verschiedene Alternativen an, um die Erde in eurem Garten auf den Winter vorzubereiten. Ob mit Grabgabel, Sauzahn oder Gründüngung, hier braucht ihr weniger Muskelkraft denn Grips.

Herbst-Tipp 1: die Grabgabel

Auch wenn man immer wieder hört, dass schwere Böden umgegraben werden sollten… Wir finden, es geht schonender und ebenso gut mit der Grabgabel – auch weil ein einziger starker Regenguss genügt, um die mühsam aufgeworfene Erde wieder zusammen fallen zu lassen. Mit der Grabgabel rüttelt ihr die Erde etwas an und auf, könnt ungeliebte Kräuter samt Wurzel rausziehen und nehmt dennoch Rücksicht auf die Bodenschichten samt Lebewesen.

Herbst-Tipp 2: der Sauzahn

Ein toller Bodenlockerer ist der Sauzahn. Allerdings sollte die Erde nicht allzu verdichtet sein, denn sonst kommt ihr nicht durch. Mit seinem sichelförmig gebogenen Zinken zieht ihr ca. rund 20 cm tiefe Rillen in die Erde und beschreibt am besten ein Rautenmuster auf eurem Beet. Damit wird der Boden ausreichend belüftet und die Würmer werden es euch danken! Das Sauzahn ist auch das ideale Werkzeug, um Kompost oberflächlich einzuarbeiten.

Herbst-Tipp 3 : Gründüngung als Bodendecker

Gründüngung verbessert den Boden, indem die Blattmasse seine Oberfläche schützt und die Wurzeln  die Erde auflockern und Nährstoffe binden. Daher solltet ihr die Gründüngung anschließend auch immer einarbeiten oder zumindest die Wurzeln in der Erde belassen. Bestimmte Gründüngung kann man auch essen, etwa Feldsalat oder winterharten Spinat.

Kartoffeln lagern im Garten

Nicht mehr lange, dann solltet ihr auch die letzten Kartoffeln ernten und lagern – probiert doch einfach mal die Aufbewahrung im Garten aus! Hier Tipps, wie ihr Kartoffeln und auch Gemüse wie Karotten, Rote Bete, Sellerie oder Kohl frisch über den Winter bringt.

Erdmieten: Unter der Erde frostsicher Kartoffeln lagern

Erdmieten sind Mulden, die ihr in die Erde grabt und mit feinmaschigem verzinktem Draht auskleidet. Auf den Boden streut ihr rund 10 cm Sand ein und schichtet darauf euer Gemüse, zwischendrin kommt etwas Sand. Zum Schluss deckt ihr die Mulde mit Stroh oder Vlies ab.

Feste Behälter statt Draht

Solltet ihr noch eine ausrangierte Trommel aus der Waschmaschine haben: die ist rostfrei und hat Löcher – ideal um dem eingelagerten Gemüse eine guten Luft- und Feuchtigkeitsaustausch zu gewähren und Wühlmäusen den Eintritt zu verwehren. Und so geht’s: Grabt das Gefäß bis auf Erdhöhe ein und legt einen umgedrehten Tonuntersetzer auf den Boden. Darauf schichtet ihr Kartoffeln und Gemüse und streut dazwischen immer wieder etwas Sand ein. Die Öffnung wird mit Laub oder Reisig geschlossen. Jedes andere Stahlgefäß ist ebenso geeignet, sofern ihr für Löcher sorgt.

Kartoffeln für die Lagerung vorbereiten

  • Kartoffeln und Gemüse nicht waschen
  • Gut abtrocknen lassen
  • Nur unverletztes Gemüse ohne Druckstellen einlagern
  • Stiele und Blattwerk abdrehen, aber Strunk stehen lassen
  • Wenig gedüngtes Gemüse hält länger und ist gesünder

3 Gemüse-Sorten, die ihr im Herbst säen könnt

…und es ist noch lang noch nicht Schluss: Auch wenn die Tage kürzer werden, im Herbst könnt ihr sehr wohl noch Gemüse säen! Welche Sorten die ersten Nachtfröste überstehen, was ihr beim Säen beachten solltet und wann ihr sie ernten könnt, erfahrt ihr hier:

Last Call: frischen Spinat säen

Bis Mitte Oktober könnt ihr noch gesunden Spinat säen: Es gibt frostbeständigen Spinat, dem Kälte nichts ausmacht, Staunässe aber sehr wohl. Sucht ihm also ein möglichst trockenes Plätzchen mit durchlässigem Boden, sodass seine Wurzeln nicht faulen. Und wenn ihr sicher sein wollt, dass ihr über den Winter schon frischen Spinat ernten könnt, dann übertunnelt euer Beet oder setzt den gesunden Spinat ins Frühbeet.

Winterportulak forever

Das auch als Winterpostelein oder Kubaspinat bekannte Tellerkraut keimt erst bei Temperaturen unter 12°C und ist sehr robust. Ihr könnt es bis in den späten Herbst hinein säen und je nach Region sogar den ganzen Winter über. Sobald sich ein Sonnenstrahl zeigt, treibt das dankbare Kraut auch schon aus und tut es nach dem ersten Schnitt immer wieder- bis zu viermal! Ob als Rohkost oder gedünstet wie frischer Spinat, der Winterportulak ist komplett essbar, vom Stiel über die Blätter bis hin zur Blüte.

Winterharten Feldsalat säen

Es gibt Sorten, die sich besonders gut im Herbst und auch Winter säen lassen. Je später ihr jedoch sät, desto langsamer wächst euer Feldsalat, der sowieso rund 12 Wochen bis zur ersten Ernte braucht und damit länger als der gesunde Spinat oder der frische Winterportulak mit rund 4 Wochen vom Säen bis zur Ernte. Dafür hält er Frost bis -15°C aus und überrascht euch mit grünen Rosetten unter der Schneedecke.

  • Tipps für’s Säen und Ernten von Wintergemüse
    Saatkörner über Nacht einweichen- weniger dicht säen als im Sommer
    ein schützendes Viles oder Fichtenreisig macht die Keimung leichter
    zur Ernte nicht zu tief schneiden, sonst kann nichts nachwachsen

Dieses Gemüse ist winterhart

Gemüse im Spätherbst: Tipps zum Ernten und Lagern

Als Stadtbewohner mit Garten inspiriert ihr euch vielleicht in Land-Magazinen, spätestens bei der Ernte aber scheiden sich eure Geister: Denn in der Regel verfügt ihr über keinen gemauerten Keller mit offenem Lehmboden und nennt auch keinen kühlen aber dennoch frostfreien Geräteschuppen euer Eigen. Euer Keller hat Tageslicht, ist beheizt und überhaupt sehr trocken –  gut für die Klamotten aber schlecht für zu lagerndes Gemüse. Gestapelte Holzkisten mit feuchtem Sand scheiden damit aus, was also tun im Winter mit Rote Beete, Kohl, Pastinake, Sellerie, Kartoffel & Co? Am einfachsten ist es natürlich, ihr lasst sie einfach im Garten stehen, wir sagen euch, welches Gemüse wirklich winterhart ist.

Späte Ernte, leicht frostbeständig

Kühl, kalt, frostig bis ca.-5C – Die meisten Wurzel- und Knollengemüse wie auch Kartoffeln sowie Brokkoli verkraften leichten Frost, auch wenn sie nicht winterhart sind –  im Zweifel deckt ihr sie mit Vlies ab. Ausgenommen sind hier Karotten und rote Beete, diese Ernte muss vor dem ersten Frost aus der Erde und hält es ohne Blattwerk einige Tage gut im Kühlschrank aus.

Winterhartes Gemüse

Die Winterharten bleiben immer im Garten – diese Gesellen halten den Winter bis -10C problemlos aus: Rosenkohl und Grünkohl, Winterzwiebeln- und Lauch, Spinat und Mangold, Feldsalat, Topinambur, Schwarzwurzel, Wurzelpetersilie, Meerrettich und Pastinaken. Sinken die Temperatur weiter, deckt ihr das Gemüse mit Vlies oder Reisig ab.

Bio Erde für Beet und Balkon

Die gute Nachricht rund um Bio Erde zu Beginn: es gibt nicht die eine richtige Erde, das Multitalent für alles, aber auch nicht die komplett falsche. Denn die Wahl der Erde für Topfplanzen und Hochbeete hängt davon ab, welche Pflanzen wo gezüchtet werden sollen. So brauchen frisch gesäte Samen ganz wenig Nährstoffe, denn die Kraft für die ersten Zentimeter steckt bereits im Saatkorn. Die einen Pflanzen lieben durchlässigen, sandigen Boden, andere eher Humus, der viel Wasser speichert. Und natürlich haben alle Sorten unterschiedlichen Stickstoff-Bedarf, einige wie die Bohnen, geben dem Boden sogar eher etwas zurück.

Um es so einfach wie möglich zu machen, unterscheiden wir zwei Arten von Erde für den Hobby Bio-Garten:

Anzucht- oder Kräutererde

Anzuchterde, auch genannt Aussaaterde, nutzt man, wie der Name erahnen lässt, zum Aussäen. Sie ist meist fein und wenig bis gar nicht mit Bio-Dünger versetzt. Ein ideales Umfeld, um Gemüse, Blumen oder Kräuter zu säen. Kräuter, die anspruchslos wachsen, sind auch später in einem Topf voller Anzuchterde gut aufgehoben. Daher auch die Bezeichnung Kräutererde. Einige Sorten (SchnittlauchBasilikum) solltet ihr allerdings ab einer gewissen Größe mit Bio Dünger aufpäppeln oder in einen Topf mit nährstoffreicherem Substrat umpflanzen.

Blumen- oder Gartenerde

Um Blumen auf dem Balkon zu pflanzen oder Gemüse im Hochbeet, ist klassische Gartenerde die richtige Wahl. Sie ist meist mit langsam wirkendem organischem Dünger (Pferdemist oder Tiermehl) versetzt und liefert unseren Pflanzen auch nach mehreren Wochen noch genug Kraft, um zu blühen oder Früchte zu tragen. Die Gartenerde ist üblicherweise in größeren Mengen erhältlich als Anzuchterde.

Was bedeutet eigentlich Bio Erde?

Da der Begriff Bio bei Substraten nicht so klar geschützt ist und ihn die Hersteller ganz unterschiedlich interpretieren, lohnt sich ein Blick auf drei Dinge:

  1. Ausschließlich Bio-Dünger: Um der Mischung mehr „Power“ für die Pflanzen zu geben, wird bei Garten- und Blumenerden meist Dünger untergemischt. Dabei sollten aber keine Stoffe auftauchen, die im Bio-Gartenbau nicht gestattet sind. Was meist auch gut sichtbar auf der Packung vermerkt ist.
  2. Torffrei: Torf speichert zuverlässig Wasser. Daher ist er bislang Bestandteil der meisten Erdmischungen für Hobbygärtner. Die Moore, aus denen Torf stammt, sind jedoch über Jahrhunderte entstandene, wertvolle Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen. Ein abgegrabenes Hochmoor lässt sich nicht einfach so wiederherstellen und ist für lange Zeit verloren. Daher gibt es inzwischen einige torffreie Bio Erden.
  3. Keine (oder wenig) Kokosfasern: wenn der Torf nicht mehr das Wasser im Blumenkasten speichert, muss Ersatz her: in vielen Fällen Kokosfasern. Diese legen aber einen langen Weg nach Mitteleuropa zurück, bevor sie hier in Substraten landen. Daher empfehlen wir Erden, die mit kleinen Holzfasern oder rauen Tonkügelchen Wasser speichern.

Bio Erde kaufen

Bio Erde aus städtischem Kompost

Einige Gemeinden bieten günstige (Bio) Erde auf Basis des kompostierten Inhalts der Bio-Tonnen, gereinigt und häufig vermischt mit Grünschnitt aus städtischen Parks etc. Einige ausgewählte Adressen (viele weitere Stadtwerke bieten ähnliche Services):

Tipp für Hochbeet- und Balkon-Gärtner in Bayern:

die Firma Weila-Erd in Weilheim mischt sowohl Anzucht- als auch Gemüse-Erde in Bio-Qualität. Unseres Wissens nach ohne Torf und Kokos. Allerdings liefert Weila-Erd die Produkte nur innerhalb des Freistaats kostenfrei an. Gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Bio Saatgut-Box Essbare Blüten

Ab Mitte Januar stehen sie wieder im Regal der dm drogeriemärkte: die BIO Saatgutboxen Essbare Blüten von STADT LAND blüht. Fünf ausgewählte Sorten, die nicht nur wunderbar bunt blühen, sondern auch gut schmecken oder eine herrliche Deko in Salaten und Desserts abgeben. Einfach direkt Säen. Auch als Geschenk und Mitbringsel geeignet.

Bio Saatgut-Box Kräuter

Wer sich einen kleinen Kräutergarten auf dem Balkon oder Fensterbrett wünscht, wird hier fündig: die Bio Saatgut-Box Kräuter bündelt fünf tolle Sorten, die wenig Raum brauchen. Einfach zu gärtnern, bio, samenfest.

Der Inhalt der BIO Saatgut-Box Kräuter:

Petersilie
Schnittlauch
Dill
Thymian
Basilikum (großblättrig)

Den Den Bio-Saatgutboxen Kräuter liegen wunderschön illustrierte Anleitungen und Gärtnertipps bei. Damit klappt die Kräuterzucht ganz einfach.

Bio Saatgut-Box Gemüse

Ab Mitte Januar wieder im Regal der dm drogeriemärkte: Unsere kleine Bio Saatgutbox Gemüse. Mit fünf Tütchen ökologischen Gemüsesamen. Für alle, die ihren Salat auf dem Balkon oder im eigenen Beet anbauen wollen. Frisch und BIO. Die Box ist wunderschön illustriert und eignet sich so auch perfekt als Geschenk und Mitbringsel.