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TOMATENSAMEN SELBST VERMEHREN

Tomaten können eine fantastische Köstlichkeit sein. Leider aber schmecken sie oft enttäuschend wässrig, ohne Süße und Aroma – und zwar nicht nur die Supermarkt Tomaten aus den Treibhäusern dieser Welt sondern manchmal die Tomate aus dem liebevollen Eigenanbau. Unser Tipp: Erntet die Tomatensamen von der roten Tomate, die euch super schmeckt! Natürlich muss sie samenfest sein, damit die Tomaten der nächsten Generation ebenso lecker sind wie die der Elterngeneration.

Wie könnt ihr wissen, ob die Tomate, die ihr gerade esst, aus einer samenfesten Sorte stammt? Bei Tomaten aus dem Supermarkt oder Bio-Laden gibt es dazu leider keine Garantie. Ganz bestimmt samenfest ist aber unser Saatgut bei STADT LAND blüht. Mit unseren Lieblingen, der Tomate Zuckertraube und der Roma-Tomate San Marzano fahrt ihr also immer gut.Auch bei alte Sorten könnt ihr euch sicher sein, denn die gibt es nicht in hybriden Versionen. Bei der eigenen Ernte vom Balkon oder aus dem Garten solltet ihr also überlegen, woher ihr die Pflanzen oder Samen habt und am besten schon beim Pflanzen die Sorte aufschreiben. Die wiederum könnt ihr leicht nachrecherchieren. Und sobald ihr ein F1 findet, Finger weg! Falls ihr herrlich schmeckende Tomaten vom Nachbarn bekommt, dann fragt einfach, ob sein ach so köstliches Nachschattengewächs von einer saatgutfesten Pflanze stammt. Und wenn euch verständnislos ansieht, dann klärt ihn bei der Gelegenheit über die Bedeutung von samenfesten Sorten auf. Nach dem kulinarischen Genuss hebt ihr einfach Tomatensamen auf und freut euch im Folgejahr erneut über diese herrlich süßen und roten Cocktailtomaten. Wie genau diese eigene Vermehrung von Tomaten geht und auch gelingt, erklären wir euch hier.

Samenfeste Tomaten-Sorten

Aus dem Tomate-Samen von samenfesten Sorten wachsen im Folgejahr Tomaten heran, die dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze aufweisen. Die Tomaten sind dann also genauso aromatisch süß wie die, die ihr gerade gegessen habt. Im Gegensatz dazu sind die meisten Tomaten von den im konventionellen Handel erhältlichen Tomatenpflanzen oder Tomatensamen sogenannte F1-Hybride. Deren Samen keimen eventuell gar nicht, weil sie steril sind oder aber sie bilden Tomaten mit vielleicht anderen, unvorhersehbaren Eigenschaften aus.

Unsere STADT LAND blüht-Saatgut ist selbstverständlich besonders lecker, samenfest, biozertifiziert und in unserem Shop erhältlich. Wenn euch also unseren Tomaten gut schmecken, dann könnt ihr eure eigenen Tomatensamen ernten und so eure Lieblingstomaten jederzeit selbst vermehren.

Tomatensamen ernten

Ihr wisst, dass euch die Tomaten von einer bestimmten samenfesten Sorte gut schmecken? Um so besser, dann könnt ihr aus den schönsten Tomaten eure Samen ernten. Solltet ihr bei einer belieben Gelegenheit eine unerwartet fantastische Tomate im Mund haben, dann handelt spontan und spuckt die Kerne hurtig aus statt sie zu zerkauen! In einer leckeren Tomate liegen bist zu 40 Samen, so dass eine einzige Delikatesse im Folgejahr zu langanhaltender Freude führen kann. Aber nun zur sauberen Tomatensamen-Ernte: Es gibt es zwei Varianten um Tomaten-Samen zu gewinnen, selbst erprobt haben wir jedoch nur die Folgende:

Die einfache Ernte von Tomaten-Samen

  • erntet reife, gesunde Tomaten
  • schneidet die Tomaten auf
  • holt mit einem Löffel die kleinen weißen Samen mit dem Fruchtfleisch heraus
  • gebt die Samen in eine Schüssel und reibt sie zwischen den Fingern sauber
  • spült  die Tomatensamen unter fließendem Wasser in einem Sieb ab

Die Ernte von Tomaten-Samen per Nassgärung

Eine weitere Methode, die die anschließende Keimdauer verkürzen soll, haben wir für euch recherchiert. Hier wird die keimhemmende Schicht zerstört, und die Samen gehen so schneller auf. Ein kleiner Nachteil soll die geringe Haltbarkeit der Tomatensamen sein. Probiert doch beide Methoden mal aus und berichtet uns – wir freuen uns über euer Feedback!

  • erntet reife, gesunde Tomaten
  • schneidet die Tomaten auf
  • gebt die Samen mit dem Fruchtfleisch in ein Glas Wasser
  • rührt ein wenig um und deckt das Glas mit einer Folie oder einem Unterteller ab
  • stellt das Glas an einen warmen Ort, am besten um die 20°C
  • nach ein paar Stunden fängt die Mischung an zu gären und die Samen sinken langsam zu Boden
  • rührt jeden Tag die Mischung einmal durch
  • nach spätestens 3 Tagen spült ihr die Samen in einem Sieb sauber

Tomatensamen trocknen und lagern

Nachdem ihr die Samen sauber abgespült habt, müssen sie getrocknet werden. Am besten gelingt das auf einem Küchenhandtuch oder einem Holzbrett, denn auf Küchenpapier verkleben sie oft. Die Tomatensamen sollten einzeln liegen und bei normaler Raumtemperatur sind sie in rund 3 Tagen trocken.
Zum Aufbewahren finden wir Papiertütchen oder Briefumschläge super, weil darin eine eventuelle Restfeuchte entweichen kann. Oder ihr nehmt saubere Gewürz- oder Marmeladengläser.
Weil Tomaten-Samen mindestens 5 Jahre haltbar und keimfähig sind, solltet ihr eure Tütchen oder Gläser mit dem Erntedatum beschriften. Gut ist es auch, die Sorte zu nennen, sofern ihr sie kennt oder alternativ die tollen Eigenschaften aufzuführen, die diese Tomaten auszeichnen.

Selbst geerntete Tomatensamen aussäen

Nach einem knappen halben Jahr könnt ihr die eigene Samenernte schon einsetzen. Ab Februar nämlich geht es los mit der Anzucht von Tomatenpflanzen auf der Fensterbank. In unserer  Anleitung für das Aussäen von Tomaten und unseren Tipps zur erfolgreichen Aussaat könnt ihr Schritt für Schritt nachlesen, wie ihr die Tomaten-Samen am besten herzieht. Wenn ihr dann kleine, gesunde Pflänzchen herangezogen habt, dann folgt unseren wichtigsten 5 To Dos für eine üppig Ernte.

Tomaten durch Stecklinge vermehren

In unseren Pflege-Empfehlungen für eine gute Ernte heißt es unter anderem, dass ihr die sogenannten Geiztriebe an den Blattachseln auszwicken sollt. Das sind meist kräftige Triebe. Diese einfach auf den Kompost zu werfen, kann unsere Gärtnerherzen sehr schmerzen. Eine schöne Alternative ist es, die gesunden Triebe zur Stecklingsvermehrung zu nutzen. Und so geht’s:

  • nach dem Ausgeizen sucht ihr die kräftigsten Triebe aus, sie sollten mind. 10 cm lang sein
  • schneidet die Triebe schräg an und entfernt alle unteren Blätter – nur die oberen Blätter bleiben dran
  • steckt die so vorbereiteten Triebe zu 2/3 in kleine Töpfe mit frischer Erde
  • alternativ könnt ihr sie auch in ein Glas Wasser stellen und ihnen bei der Bewurzelung zusehen
  • stellt die Töpfe an einen warmen, halbschattigen Ort
  • haltet die jungen Triebe schön feucht  – nach einer Woche haben sie schon kleine Wurzeln gebildet
  • kurz darauf können sich die jungen Pflänzchen sich zu den anderen Tomatenpflanzen in die Sonne gesellen, bleiben aber noch ein Weilchen im Topf
  • nach ein paar Wochen könnt ihr die jungen Tomatenpflanzen an ihrem Standort einpflanzen

Herkunft und Geschichte der Tomate

Sinnverwirrend, gefährlich, herrlich: Der Tomate wurde viel nachgesagt. Das geheimnisvolle Nachtschattengewächs kam über viele Umwege von Mittel- und Südamerika nach Südeuropa und von dort erst nach Nordamerika. Es soll Christoph Kolumbus gewesen sein, der einige Tomatenpflanzen mitbrachte. In Portugal und Spanien fanden sie ähnlich warmes Klima wie in ihrer Heimat vor und gediehen gut.

Gefährliche, herrliche Tomate

Obwohl frühe Hochkulturen wie die Mayas und die Azteken die Tomate seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel kultivierten, wurden sie in Europa zunächst als Zierpflanzen angebaut. Man fürchtete die den Tollkirschen ähnelnden Früchte und sagte ihnen auch sinnverwirrende, aphrodisierende Eigenschaften zu – daher auch die Namensvarianten wie Paradeiser in Österreich oder pomme d’amour in Frankreich.

Die Italiener scheinen die Ersten gewsen zu sein, die die Tomate als Nahrungsmittel adoptieren und ihren Wohlgeschmack in vielerlei Rezepten festhielten. Nicht zuletzt führte die Erfindung der Pizza dazu, dass die Tomate dann Anfang des 20. Jahrhunderts im wahrsten Sinne in aller Munde war. In Nordamarika verdankt sie ihre Popularität eher dem Ketchup heißt es. Heute ist die Tomate aus keiner Küche mehr wegzudenken. Ihre Beliebtheit führte zu vielen neuen Anbaumethoden und Züchtungen, die oft zu Lasten des Geschmacks gingen. Mit der Rückbesinnung auf alte Sorten kommen die herrlichen Tomaten zurück auf unseren Tisch.

In unserer grünen Box im Abo (Versand Mitte Februar) bieten wir jedes Jahr eine unserer Tomaten-Favoriten an. Zum Beispiel San Marzano, die sehr fruchtige, längliche Tomaten ausbildet. Oder Zuckertraube, süß-aromatische kleine rote Cocktailtomaten. In unserem Shop findet ihr davon einzelne  Saatgut-Tütchen, die wir euch per Post senden. Alternativ gibt es unsere Tomaten-Samen jedes Jahr ab Januar in der Bio Saatgut-Box Gemüse im dm drogeriemarkt zu kaufen.

 

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