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Jahr: 2019

Basilikum-Samen selbst vermehren

Frisch gezupftes Basilikum aus eigenem Anbau ist unschlagbar lecker und gesund. Wenn ihr selbst Basilikum-Samen ziehen wollt, dann gelingt das mit unserem Bio-Saatgut ganz leicht. Denn bei STADT LAND blüht gibt es ausschließlich samenfeste Sorten – und nur die ermöglichen es, weitere Basilikum-Generationen heranzuzüchten. Daher geben wir euch in diesem Beitrag einen Überblick über die Samen des Basilikum und wie ihr eure eigenen Samen ziehen könnt.

Denn wenn ihr mediterranes Essen liebt, wird euch eine einzelne Pflanze nicht ausreichen. Mit eigenen Samen könnt ihr dann aber ein ganzes Beet voller Basilikum wachsen lassen. Es sei denn, ihr wollt weitere Krautpflanzen lieber durch Vermehrung heranziehen. Dank der kurzen Keimzeit von 1-2 Wochen ist die Ernte der ersten zarten Blättchen schon nach rund 8 Wochen möglich. Und damit ihr gleich loslegen könnt, haben wir euch Saatgut-Tütchen im Shop bereitgestellt, alternativ gibt es unsere Basilikum-Samen auch in der Bio Saatgut-Box Kräuter im dm drogeriemarkt zu kaufen (ab Mitte Januar).

Herkunft und Geschichte des Basilikums

Der Name Basilikum (vasilikós) kommt aus dem Griechischen und bedeutet „königlich“. Und so kommt es, dass wir oft vom „Königskraut“ lesen und hören. Wir finden: Basilikum ist wirklich ein königliches Kraut, denn sein einzigartiges Aroma ist aus keiner Küche wegzudenken, insbesonderen nicht aus der Italienischen!

Der beste Termin für die Aussaat der Basilikum-Samen

Anfang April geht es los: Erst dann ist es tagsüber hell genug, damit die Samen keimen und die zarten Pflänzchen wachsen können. Nach rund 6 Wochen ist es dann auch warm genug für sie, um an die frische Luft auf den Balkon oder in den Garten umzuziehen.

Anleitung für die Aussaat der Basilikum-Samen

In unserer Pflanz-Anleitung für Basilikum könnt ihr Schritt für Schritt nachlesen, wie ihr Basilikum am besten großzieht (mit kurzem Erklärvideo). Hier daher nur die wichtigsten Schritte. Wichtig ist ja vor allem, wie ihr aus euren Pflanzen dann selbst Samen gewinnt.

Basilikum-Samen sind Lichtkeimer! Das heißt sie keimen bei Licht. Daher liegen sie nur etwas angedrückt AUF der Erde statt unter ihr. Wir empfehlen immer, die Basilikum-Samen  auf der geschützten Fensterbank vorzuzuziehen. Im Freiland lauern zu viele Gefahren: Erst picken die Vögel gerne nach den Lichtkeimern und anschließend stürzen sich die Schnecken auf die süßen Keimlinge.

Anfang Mai – nach den Eisheiligen – könnt ihr euer in Töpfchen vorgezogenes Basilikum ins Freie umsiedeln und nun beginnt die spannendste Phase:

Basilikum erfolgreich vermehren

Unsere samenfesten Sorten könnt ihr ausblühen lassen. So könnt ihr eure eigenen Samen ernten und im nächsten Jahr wieder aussäen. Dazu solltet ihr aber wissen, dass das Ausblühen auf Kosten des Blattaromas geht. Diese werden leicht bitter, weil die Pflanze ihre ganze Kraft in die Blüte steckt.

Besser ist es daher, wenn ihr nur vereinzelte Pflanzen zur Blüte kommen lasst, so dass ihr noch genug für die Küche übrig habt. Für die Bienen und Hummeln sind Basilkum-Blüten ein Festmahl. Mit etwas Geduld könnt ihr bald keimfähige Samen von eurer Lieblingssorte ernten.

Basilikum-Samen selbst ernten und lagern

Die Ernte beginnt, wenn die Blüten vollkommen vertrocknet sind. Bis dahin reifen die Samen heran und erhalten ihre Keimfähigkeit. Dann schneidet ihr die Blütenstände ab, haltet sie über ein Papier, streift sie ab und zerreibt das Gemisch aus Blütenblättern und Samen in den Handflächen. Die Samen selbst erkennt ihr leicht, sie sind schwarz, 1-2 mm lang, fast rund, aber leicht länglich.

Anschließend siebt ihr es solange, bis die Samen übrigbleiben. In einer Schale lasst ihr sie ein paar Tage trocknen. Die Basilikum-Samen lagert ihr dunkel und trocken in einer Dose, die ihr mit dem Erntedatum und der Sorte beschriftet. Anfang April des Folgejahres könnt ihr die selbst geernteten Basilikum-Samen dann wieder aussäen.

Basilikum durch Stecklinge vermehren

Von einer kräftigen Mutterpflanze schneidet ihr 10-20 Triebspitzen knapp über einer Blattachsel ab. An der Stelle treibt das treibt das Königskraut dann später wieder aus.
An den so gewonnenen Steckling streift ihr das untere Laub ab und stellt sie in ein Glas Wasser an einen warmen, halbschattigen Platz.

Das Wasser solltet ihr täglich wechseln. Ein kleines Stück Holzkohle im Glas soll helfen, Schimmelbildung zu vermeiden. Sobald die Wurzeln rund 5 cm lang sind, könnt ihr die Stecklinge in einen Topf setzen und bis zum untersten Blatttpaar mit Erde andrücken.

Gekauftes Basilikum durch Teilung vermehren

Basilikum-Pflanzen aus dem Handel stehen meist so eng im Topf, dass sie selten länger als 1 Woche überleben. Durch Teilung könnt ihr aus eins vier machen. Dazu nehmt ihr das Basilikum aus dem Topf und teilt den Wurzelballen in vier Teile. Jeden Teil pflanzt ihr in einen eigenen Topf oder direkt in den Garten. Die Samen würden wir jedoch nur dann wiederverwenden, wenn ihr euch der Quelle sicher seid oder wisst, dass es sich um eine samenfeste Sorte handelt.

Basilikum überwintern

Als tropisches Kraut mag Basilikum keine Temperaturen unter 10 Grad Celsius. Im Topf kann es gelingen, das Küchenkraut erfolgreich zu überwintern. Dazu solltet ihr den Topf rechtzeitig ins Haus tragen und an einen sonnigen, warmen Fensterplatz stellen. Anschließend schneidet ihr alle Triebe bis zur nächsten Blattachsel zurück, so verzweigt die Pflanze weiter.

Zur Pflege gießt ihr sie regelmäßig mit Wasser von unten. Außerdem füttert ihr sie alle 6 Wochen mit organischem Dünger. Auf diese Weise sollte einer winterlichen Ernte des Königskraut nichts entgegenstehen.

Extra-Tipp: Basilikum-Samen als Superfood

Neben den Blättern sind auch die Samen selbst zum Essen geeignet. In Asien sind die gesundheitlichen Vorzüge der Basilikum-Samen weithin bekannt.  Ihr  hoher Anteil an Eiweiß, gesunden Fetten, Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen machen sie zu beliebten Nahrungsergänzung.

Wichtig ist es, die Samen vorab in Wasser aufquellen zu lassen. Sobald sie ein deutlich größeres Volumen und eine  geleeartige Konsistenz haben, könnt ihr die leicht nussig schmeckenen Samen verzehren. Diese Vorteile werden ihnen nachgesagt:

  • Basilikum-Samen fördern die Konzentration durch Omega-3-Fettsäuren.
  • Sie erfrischen von innen, indem die Körpertemperatur gesenkt wird. Einfach einen Teelöffel in ein erfrischendes Getränk hineinrühren, fertig ist der perfekte Sommerdrink!
  • Basilikum-Samen helfen beim Abnehmen, weil sie sättigend wirken und mit ihrem Ballaststoffgehalt die Verdauungsfunktion fördern. Ihr hoher Anteil an Alpha-Lionensäure regen den Stoffwechsel an und und unterstützen dadurch die Gewichtsabnahme.
  • Sie lindern Bauchweh, indem sie die Durchblutung und die Darmaktivität anregen. Blähung und Verstopfungen werden vermindert. Sie schützen auch vor Übersäuerung, wenn sie vor oder nach einer Mahlzeit gegessen werden.
  • Entzündungshemmend sind Basilikum-Samen, weil ihre Inhaltsstoffe den Cholesterinwerte senken können.
  • Basilikum-Samen stärken das Immunsystem, weil sie voller Vitamine und Mineralstoffe stecken.
  •  Die Samen sollen zudem das Hautbild durch ihren hohen Anteil an Antioxidantien verschönern, die der Faltenbildung vorbeugen. Einfach in Wasser quellen lassen und in Müsli oder Suppe rühren

Rezeptvorschläge mit Basilikum-Samen

Erfrischungsgetränk
Mische den Saft einer Zitrone mit 2 Eßlöffel Basilikumsamen und 2 großen Gläsern Wasser sowie  1-2 EL Honig und eine Messerspitze Zimt. Im Kühlschrank ist er 2 Tage haltbar.
Smoothie
1 EL Basilikum-Samen min. 10 Minuten in 10 EL Wasser einweichen. Mit Mandelmilch, Joghurt und Früchte mixen – fertig!

Wenn ihr jetzt inspiriert seid und gleich loslegen möchtet, dann könnt ihr Basilikum-Samen einzeln im Shop bestellen. Oder ihr kauft unsere Saatgut-Boxen bei dm und tut dabei gleichzeitig Gutes: Denn mit dem Verkauf jeder Box spenden wir an die Zukunftstiftung Landwirtschaft.

Das Schmuckkörbchen – die filigrane Sommerblume

In der Reihe „Unsere Lieblingspflanzen für Garten und Balkon“  stellen wir euch heute das Schmuckkörbchen vor. Ihr kennt die Pflanze vielleicht auch als Kosmee oder Cosmea (cosmos bipinnatus). Wenn ihr hochwüchsige, filigrane Sommerblumen liebt und gerne euren Salat mit bunten Blütenblättern dekoriert, dann gehört diese Essbare Blüte unbedingt in euren Garten oder auf euren Balkon!

Dekoratives und leckeres Schmuckkörbchen

Seinen Namen trägt die Pflanze zu Recht: Die leuchtenden, dahlienförmigen Blüten des Schmuckkörbchens begeistern als echter Hingucker! Ob in Weiß, Purpurfarben oder in herrlichen Pink-und Rosatönen, vielen Farben ergeben einen wunderschön bunten Strauß. Und mit der richtigen Pflege können die zarten Blütenstängel  eine Höhe von über einem Meter erreichen.

Diese schmucke Sommerblume ist aber nicht nur optisch ein Hingucker. Denn ihre farbenfrohen Blüten sind auch essbar. Sie schmecken leicht süßlich und eignen sich perfekt zum Dekorieren von Desserts und Salaten. Demnach ist die Cosmea nicht giftig, was sie zur perfekten Balkon- und Gartenplanze für Haushalte mit Kindern und/oder Haustieren macht.

Herkunft und Verbreitung

Das Schmuckkörbchen stammt urspünglich aus Mittelamerika. Es kommt vor allem im Süden der USA, im Gebiet von Arizona, Costa Rica, Mexiko und Guatemala vor. Aufgrund dieser Herkunft und ihres Aussehens nennt man das Schmuckkörbchen auch Mexikanische Aster. In zahlreichen Ländern ist es als Zierpflanze beliebt und mittlerweile auch in unseren heimischen Gebieten ein häufig anzustreffender Gast.

Der perfekte Standort für das Schmuckkörbchen

Als klassische Sommerblume aus südlichen Gefilden sollte das Schmuckkörbchen an einem möglichst warmen, vollsonnigen Ort platziert werden. Mit der richtigen Pflege kann die Pflanze aber auch im Halbschatten gut gedeihen. Die Südländerin reagiert aber empfindlich auf frostige Temperaturen und liebt einen vor starkem Wind und Regen geschützten Standort. Da diese Pflanze jedoch nur einjährig kultiviert wird, ist ein Umquartieren im Winter nicht erforderlich. Generell ist die Cosmea aber ein wahrer Überlebenskünstler, da sie problemlos auch auf nährstoffärmeren, trockeneren Böden wächst. Auch eine kurzzeitige Trockenphase schadet diesem Korbblütler kaum.

Tipps zur Pflege

Wie alle Überlebenskünstler braucht die Cosmea nicht viel Pflege. Idealerweise gießt ihr sie nur mäßig. Lediglich bei größerer Hitze darf sie mehr Wasser bekommen. Dabei ist es  wichtig, Staunässe zu vermeiden.

Nach der Blüte solltet ihr die vertrocknete Blütenstände und die dazugehörigen Stängel gleich entfernen– das regt die Bildung und Verzweigung neuer Blüten an.  Sofern ihr die Cosmea in ein Beet gesetzt habt, ist es nicht nötig, die Pflanze zu düngen. Doch als Kübelpflanze braucht sie während ihrer Wachstumsphase ab und zu Futter. Wir empfehlen, sie hin und wieder mit pflanzlichem Bio Dünger zu stärken.  Mehr Tipps zum säen und pflegen der Cosmea findet ihr in unserer detailierten Pflanzanleitung.

Samenfestes Bio-Saatgut Schmuckkörbchen

Da wir große Fans des Schmuckkörbchens sind, haben wir es selbstverständlich in unser Sortiment aufgenommen. Ihr könnt die Sorte einzeln im Samen-Tütchen kaufen oder zusammen mit anderen essbaren Sommerblumen in der  Saatgut-Box Essbare Blüten . Letztere findet ihr auch bei dm, wo ihr zusätzlich Gutes tun könnt:  Für jeden Verkauf  einer Bio-Saatgutbox spenden wir an die Zukunftsstiftung Landwirtschaft.

Permakultur ist alles – eine Buchempfehlung

Es ist ein Trend: immer mehr naturnahe Gärten entstehen, nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Auch in diesem Blog wollen wir euch regelmäßig Anregungen dazu weitergeben. Wir stehen dabei der Idee der Permakultur sehr nah, aber natürlich gibt es sehr viel mehr zu sehen, zu überlegen und auszuprobieren.

Permakultur – von der Expertin beschrieben

Eine Expertin auf dem Gebiet der Permakultur ist Sigrid Drage. Sie betreibt seit vielen Jahren einen Biohof nach diesem Konzept, engagiert sich zu den Themen Permakultur und Ökologie und teilt jetzt ihren Erfahrungsschatz in dem Buch „Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution“. Die Neuerscheinung des Löwenzahn Verlags reiht sich ein in die lange Liste von hochwertigen Sachbüchern rund um die Themen Biogarten, Kochen & Backen, Kräuter & Gesundheit, für die der österreichischen Verlag seit mehr als 30 Jahren steht.

Permakultur – mehr als ein Weg zu gärtnern

Das Softcover-Buch im Format 20x25cm fällt mit seinem schönen Layout, dem hochwertigen matten Papier und den natürlichen Farben auf. Es ist ein sehr persönliches und leidenschaftliches Bekenntnis zur Permakultur an allen Orten – vom Balkongarten bis hin zur Landwirtschaft. Sehr authentisch wirkt das Buch durch die zahlreichen Fotos aus dem direkten Umfeld der Autorin.

Für Sigrid Drage ist die Permakultur ein Lebenskonzept, das weit über den Gartenzaun hinausreicht. Es schließt alles mit ein, was uns umgibt: Alle Menschen, Tiere, Pflanzen, die zu unserer Versorgung, Gesundheit und zu unserem Wohlbefinden beitragen und die wir mit unserem Handeln beeinflussen. Und weil das Thema so allumfassend groß ist, erklärt sie uns auf textintensiven 280 Seiten das große Ganze, bricht es herrunter zu niederschwelligen Einstiegsideen und zeigt uns anhand von Beispielen, wie sie an ihrem Hof die permakulturelle Bewirtschaftung umsetzt.

Die Sprache ist bildhaft, die Liebe der Autorin zur Natur in jeder Zeile spürbar. Lautmalerische Überschriften wie „verborgene Freundschaften“, „Grenzen austesten“ oder „Abkühlung für alle“ lassen nicht immer sofort auf den Inhalt schließen, machen aber Spaß. Immer wieder spricht Sigrid Drage uns LeserInnen mit konkreten Tipps im familiären du an, nimmt uns an die Hand und zeigt auf, was erste Schritte sein könnten. Die Seiten sind mit Illustrationen, informativen Tabellen, Kästen und vielen Fotos aufgelockert. Mit einem ausführlichen und erklärenden Glossar sowie zahlreichen interessante Buchtipps beschließt die Autorin ihr Buch.

Mein Fazit

Das Buch von Sigrid Drage braucht Zeit. Es ist kein Buch, das so nebenbei konsumiert werden kann – dafür ist sein Anspruch zu hoch. Es ist auch kein Nachschlagewerk, wo man sich mal eben einen Tipp holen kann. Das ist ein bisschen schade, passt aber zum Konzept Permakultur, das die Beziehung von allem mit allem im Blick hat. Insofern ist das Buch eher ein Plädoyer für die Permakultur, ein Augenöffner mit viel Hintergrundwissen.

Meiner erste Begeisterung wich allerdings zunächst einer Art Hilflosigkeit, wie es am besten zu lesen sei. Sachbücher arbeite ich meist nicht von vorne bis hinten durch, sondern hüpfe durch die Kapitel, wie es mich gerade interessiert. Das war mir hier allerdings nicht möglich, zu tief sind die Kapitel ineinander verwoben. Und so lag dieses prallvolle Sachbuch viel zu lange auf dem Arbeitstisch, bis ich mich seiner endlich widmete. Ich stieß auf einen umfassenden Wissensfundus, der den fairen und achtsamen Umgang mit allen Lebewesen und Lebensräumen unseres Planeten thematisiert und gespickt ist mit kompaktem Hintergrundwissen und konkreten Handlungstipps. Kein Wunder, dass das etwas viel ist.

Für mich es ein Coffee Table Book, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt. Schritt für Schritt kann man sich so dem Konzept der Permakultur nähern und es in das eigene Leben einlassen. Die schnappschussartigen Fotos machen Lust, es Sigrid Drage gleichzutun und endlich aktiv zu werden. Und damit wäre das Ziel der Autorin auch schon erreicht, steht doch im Buch-Untertitel „Ein essbares Ökosystem gestalten, das ganze Jahr ernten und selbstbestimmt leben“.


Sigrid Drage
Permakultur – Dein Garten. Deine Revolution.
Ein essbares Ökosystem gestalten, das ganze Jahr ernten und selbstbestimmt leben!

unverbindlichen Preisempfehlung €29,90 inkl. MwSt
ISBN 978-3-7066-2650-7

Der Kräutergarten – 3 Tipps für das erfolgreiche Anbauen von Kräutern

Kräuter brauchen wenig Platz und gedeihen schnell. Ob ihr im Freien einen Kräutergarten anlegen oder die Kräuter auf der Fensterbank anbauen wollt, der Erfolg ist euch sicher! Es macht Spaß, die Pflanzen selbst auszusäen, ihnen beim Wachsen zuzusehen und so bei Kräutern Selbstversorger zu werden. Damit Ihr  reichlich ernten könnt, hier 3 Tipps für das Aussäen, Gießen und Düngen von Kräutern:

Kräuter säen – Tipp 1

Basilikum, Dill, Majoran, Oregano, Sauerampfer, Thymian und Zitronenmelisse sind Lichtkeimer. Beim Säen der Kräuter im Beet oder Blumentopf darf das Saatgut nur angedrückt oder ein ganz klein wenig mit Sand bedeckt werden. Oft sind die Samen klein und leicht.

Bei Dunkelkeimern, wie Petersilie, Schnittlauch, Koriander und Borretsch, hemmt zu viel Licht das Wachstum. Deswegen solltet Ihr diese Kräutersamen mit genügend Erde bedecken. Meist sind die Samen auch etwas größer als die von Lichtkeimern, denn in ihnen steckt viel Energie, damit die jungen Pflänzchen zur Oberfläche wachsen können.

Manche Sämlinge, beispielsweise Basilikum, solltet Ihr nach der Anzuchtphase pikieren, also vereinzeln. Damit stellt ihr sicher, dass die Kräuter genug Platz zum Wachsen haben. Auf dem Balkon achtet ihr bei Dill und Liebstöckel auf ausreichend hohe Töpfe. Im Kräutergarten gehören diese Pflanzen zu den Tiefwurzlern und brauchen Platz nach unten, um sich gut entwickeln zu können.

Den Kräutergarten richtig gießen – Tipp 2

Kräuter haben sehr unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse. Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin und Thymian solltet Ihr nur wenig gießen. Schnittlauch, Kerbel, Petersilie und Liebstöckel brauchen da schon mehr Wasser. Vor allem Balkonkräuter sollten regelmäßig gegossen werden, weil sie im Topf  bei starker Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung schnell austrocknen. Im Sommer gießt ihr euren Kräutergarten am besten abends.

Kräuter richtig düngen – Tipp 3

Der Nährstoffbedarf ist bei jeder Pflanze anders und auch Kräuter haben unterschiedliche Ansprüche, um sich gut entfalten zu können. Mittelmeerkräuter wie Rosmarin und Thymian bevorzugen nährstoffarme, sandige Böden. Petersilie und Brunnenkresse hingegen gedeihen in nährstoffreichen Erden mit viel Humus. Viele Kräuter wie Dill oder Thymian brauchen keinen Dünger. Andere, wie Schnittlauch, benötigen viele Nährstoffe und freuen sich über kleine Portionen organischen Düngers. Basilikum im Kräutergarten solltet ihr nur mäßig mit Kompost oder Brennesseljauche düngen.

Extra-Tipp: Bio-Saatgut für den Kräutergarten

Unsere „Bio Saatgut-Box Kräuter“ ist ein super Einstieg für euren Kräutergarten. Wir haben darin Samen für Petersilie, Schnittlauch, Dill, Thymian sowie Basilikum vereint und ausführliche Anleitungen für’s Säen, Pflegen und Ernten dazu gelegt. Zu kaufen gibt es diese Boxen, wie auch andere mit essbaren Blüten oder Gemüse, in jeder Filiale von dm sowie im Onlineshop. Viel Spaß!

Wo ihr euren Kräutergarten am besten anlegt, das haben wir in diesem Beitrag für euch zusammengefasst.

Einen Kräutergarten anlegen – 4 Tipps zum Standort

Ein bisschen Basilikum und Schnittlauch an den Salat, Thymian oder Salbei gegen Husten und Halsschmerzen. Kräuter verfeinern jedes Essen, regen Stoffwechsel und Verdauung an. Manche wirken antibiotisch oder haben sich als Hausmittel bewährt. Es ist ganz einfach, eigene Kräuter zu ernten und auch mit wenig Platz könnt ihr euren kleinen Kräutergarten anlegen. Wir geben euch hier 4 Tipps, wo ihr welche Kräuter erfolgreich ziehen könnt.

Der beste Standort zum Anlegen des Kräutergartens

Sonnig, schattig, trocken oder feucht? Kräuter haben sehr unterschiedlichen Ansprüche an Lage und Boden. Einige Kräuterpflanzen, wie Rosmarin und Salbei lieben es sonnig – so wie eben ihre mediterrane Heimat auch ist.  Sie brauchen sandige, durchlässige und nährstoffarme Böden. Dagegen gedeihen Petersilie, Schnittlauch, Kerbel und Liebstöckel besser im Halbschatten und mögen es etwas feuchter. Waldkräuter wie Bärlauch und Waldmeister wachsen nur an schattigen Plätzen. Es lohnt sich also, bei der Planung des Kräutergartens auf die Sonneneinstrahlung auf eurem Balkon oder in eurem Garten zu achten. Wenn der Kräutergarten sowieso auf dem Balkon in unterschiedlichen Töpfen entsteht, könnt ihr sie sogar alle genau dorthin rücken, wo das perfekte Mikro-Balkon-Klima herrscht.

Auf gute Nachbarschaft

Nicht alle Kräuter sind sich gute Nachbarn. Basilikum mag keinen Majoran, Kerbel keinen Koriander und keine Petersilie. Dafür versteht sich Petersilie mit Schnittlauch und Knoblauch. Rosmarin kommt gut mit Salbei klar. Die 5 Kräuter aus unserer Kräuterbox sind sich aber alle grün.

Kräutergarten anlegen auf dem Balkon oder Fensterbrett

Auch in Blumentöpfen und Blumenkästen lässt sich leicht ein Kräutergarten anlegen. Hängeampeln, Pflanztaschen oder ein Pflanz-Palettenregal vergrößern die Anbaufläche auf kleinen Balkonen. Da Kräuter generell keine Staunässe vertragen, freut es die Pflanzen, wenn ihr in den Töpfen vor die Abflusslöcher ein paar Tonscherben oder etwas Kies zur Drainage legt. Wichtig ist aber natürlich, dass alle Töpfe und Kästen einen Abfluss haben. Gefäße aus Terracotta oder Ton sind generell schwerer als aus Plastik, dafür aber nachhaltiger, sehen schöner aus und haben auf der Balkonbrüstung mehr Standfestigkeit.

Die Kräuterspirale für den Garten

Eine Kräuterspirale erfüllt die Wünsche verschiedenster Pflanzen auf kleinem Raum. Eine solche Steinspirale steigt zur Mitte hin um einen Schotterkern an. Für die diversen Feuchtigkeitszonen wird die Spirale mit verschiedenen Mischungen aus Sand, Erde und Kompost befüllt. In der obersten, kargen Zone gedeihen Rosmarin und Salbei. Hier ist es sonnig, der Boden ist sandig, durchlässig und nährstoffarm. In den unteren Etagen nimmt der Sandanteil ab. Hier wachsen Kräuter, die feuchtere, humusreichere Böden und mehr Schatten brauchen. In einem Kräutergarten dieser Form können daher so verschiedene Pflanzen wie Oregano, Estragon, Kerbel, Schnittlauch, Zitronenmelisse und Brunnenkresse mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen in direkter Nachbarschaft gedeihen.

Wie ihr dann die Kräuter aussät, pflegt, gießt und düngt, das erfahrt ihr in unserem Beitrag über die ersten Schritte im Kräutergarten.

Insektenhotel bauen – Teil 3 der Serie zum bienenfreundlichen Balkon

Willkommen zu Teil 3 unserer Reihe! Nachdem wir in Teil 1 die Grundlagen und Tipps für die Gestaltung eines Bienenbalkons und in Teil 2 die besten bienenfreundlichen Pflanzen besprochen haben, dreht sich heute alles um die Wildbienen und ihre Nistplätze. Rund 80 % unserer Pflanzen werden von Bienen bestäubt – und die meisten davon von Wildbienen, die dringend Nistmöglichkeiten suchen. Wir zeigen dir, wie du ein Insektenhotel bauen kannst, das wirklich funktioniert!

Insektenhotel bauen: So erstellst du eine Nisthilfe für Wildbienen

Viele gekaufte Insektenhotels sind ungeeignet, aber eine funktionierende Nisthilfe für Wildbienen kannst du einfach selber bauen. Achtung: Bohre Nistgänge niemals in das Hirnholz (die Endfläche mit den Jahresringen), da dort Risse entstehen und die Tiere sich verletzen können (danke an Hans-Erich Koglin für den Tipp)!

1. Materialien vorbereiten (Das brauchst du):

  1. 1 Baumscheibe von trockenem Laubholz (mind. 20 cm breit) ODER einen Holzklotz.

  2. 1 Holzbohrer mit ca. 3–6 mm Durchmesser.

  3. 1 Bohrmaschine und feines Schleifpapier.

  4. Bambus- oder Schilfrohrstängel als Alternative.

2. Die Nistlöcher bohren:

  1. Verwende am besten einen Holzklotz und bohre immer seitlich entlang der Holzfaser (nicht in die Jahresringe).
  2. Bohre im rechten Winkel Löcher nebeneinander in das Holz. Lasse einige Zentimeter Abstand zwischen den Bohrungen.
  3. Die Löcher werden so tief gebohrt, wie der Bohrer lang ist, aber nicht komplett durchgebohrt (der Gang muss hinten geschlossen sein).
  4. Bewege den Bohrer im Loch ein bisschen hin und her, um die Wände gut zu glätten. Klopfe das Bohrmehl anschließend gut aus.

3. Den Eingang glätten:

  1. Schmirgele den Eingang jedes Nistloches so glatt wie möglich mit feinem Sandpapier.

  2. Bienen gehen in keine ausgefransten Löcher, da sie sich sonst ihre Flügel verletzen.

4. Das Insektenhotel aufhängen:

  1. Wähle einen sonnigen, regen- und windgeschützten Ort und bringe die Nisthilfe fest an.
  2. Die Nisthilfe sollte nicht baumeln oder zu nah am Boden sein. Die Flugbahn muss immer frei zugänglich bleiben.
  3. Lasse die Nisthilfe das ganze Jahr am Platz und beobachte die fleißigen Insekten beim Ein- und Ausziehen.

Geeignetes bienenfreundliches Bio Saatgut von STADT LAND blüht

In der Nähe eurer Nisthilfe für Bienen sollten auch bienenfreundliche Pflanzen stehen. In unserer  Saatgut-Box Essbare Blüten, die ihr bei den dm drogeriemärkten findet, steckt eine Blumenmischung, die sowohl den Bienen als auch euch schmeckt. Die einzelnen Sorten könnt ihr natürlich auch direkt im STADT LAND blüht-Shop kaufen, mit Anleitung und als Menge perfekt auf den Balkon abgestimmt: Hier gehts zum Bio-Saatgut Kornblume, Ringelblume, Türkischer Drachenkopf (ein Bienenmagnet), Cosmea und rankende Kapuzinerkresse. Aber auch blühende Kräuter wie Schnittlauch, Basilikum oder Dill sind perfekte Bienenpflanzen.

Bienenfreundlich auf dem Balkon – unsere Tipps, Teil 2

Willkommen zu Teil 2 unserer Reihe! Nachdem wir in Teil 1 die Grundlagen und 6 Tipps für die Gestaltung eines bienenfreundlichen Balkons besprochen haben, dreht sich heute alles um die konkrete Pflanzenauswahl. Die richtigen bienenfreundlichen Pflanzen sind das Herzstück deines Balkon-Gartens und sorgen für eine durchgehende Nektarversorgung. Je nachdem, ob dein Balkon schattig oder sonnig ist, kommen andere Pflanzen in Frage. Wir geben dir die besten Anregungen für beide Standorte. Erfahrt in Teil 3 unserer Reihe anschließend mehr darüber, wie ihr denWildbienen helfen könnt, indem ihr ihnen in Form eines Insektenhotels eine neue Bleibe baut.

Sonnenbalkon: Bienenfreundliche Pflanzen für volle Sonne

1. Blühende Kräuter

Diese Kräuter locken Bienen auf deinen Balkon:

  • Thymian

  • Salbei

  • Basilikum (auch rotes Basilikum)

2. Einfache Blumen

Diese Blüten sind essbar, sie sehen wunderschön aus und sie sind gut für die Bienen:

  • Kornblume

  • Cosmea

  • Türkischer Drachenkopf

3. Duftende Stauden

Dagegen locken diese Blüten Insekten vor allem mit ihrem Duft:

  • Lavendel

  • Fette Henne

  • Margerite

Schattenbalkon: Insektenfutter auch ohne direkte Sonne

1. Kräftige Kräuter

Sie würzen unsere Küche und helfen mit ihren Blüten den Bienen:

  • Pfefferminze

  • Bärlauch

  • Schnittlauch

2. Farbstarke Blumen

Für eine Farbenpracht auf dem Balkon stehen:

  • Glockenblumen

  • Duftveilchen

  • Fuchsien

  • Vergissmeinnicht

3. Ausdauernde Stauden

Über viele Jahre stehen diese Stauden im gleichen Topf auf eurem Balkon:

  • Tränendes Herz
  • Wald Storchschnabel
  • Buschwindröschen

Extra-Tipp: Die Blühfolge beachten

So wird euer Balkon wirklich bienenfreundlich: Achtet auf eine gestaffelte Blühfolge. So deckt ihr den Bienen von Frühjahr bis Herbst den Tisch und freut euch das ganze Jahr an dekorativen und duftende Blüten auf eurem Balkon. Besonders früh, schon ab März, blüht etwa das Duftveilchen und besondern lang in den Herbst hinein die Kapuzinerkresse.

Wie ihr euren Balkon ganz allgemein für eine Bienenweide vorbereitet und dass ihr zum Beispiel den Insekten auf dem Balkon auch immer eine Wasserquelle anbieten solltet, findet ihr im ersten Teil unserer kleinen Serie, wie euer Balkon bienenfreundlich wird. Und es folgt ein weiterer Artikel, in dem wir euch mehr über Wildbienen verraten und wie ihr einfach Nistplätze für diese nützlichen Helfer schafft.

Der bienenfreundliche Balkon – Teil 1: Allgemeine Tipps

Insekten sind wichtig für unser Überleben, das wissen wir alle. Aber was genau hilft Bienen, Faltern und anderem Krabbellegetier, Nahrung und Lebensraum zu finden? Wir zeigen euch, wie ihr für einen bienenfreundlichen Balkon sorgt und was ihr konkret tun könnt, damit es wieder mehr summt und kreucht und fleucht. Im Übrigen sind bienenfreundliche Pflanzen nicht nur für Bienen ein Fest, sondern auch für viele andere Bestäuber wie Hummeln und Schmetterlinge. In diesem ersten Teil unserer Reihe erfährst du die allgemeinen Tipps zur Gestaltung eines Balkons, den die Bienen lieben. In Teil 2 stellen wir die besten bienenfreundlichen Balkonpflanzen vor und in Teil 3 erfährst du, wie du ein Insektenhotel errichten kannst.

Die 6 wichtigsten Tipps für deinen bienenfreundlichen Balkon

1) Einfach blühende Blumensorten wählen

Auffällige Blumen, die gut riechen, sind nicht unbedingt auch bienenfreundliche Blüten. Viele gezüchtete Hybridpflanzen (z.B. gefüllte Blumensorten) sind für unsere Insekten nicht verwertbar, da sie keine Pollen oder Nektar produzieren.

2) Sortenvielfalt und Blütezeit beachten

Geschmäcker sind verschieden. Auch wenn die Honigbiene selbst nicht wählerisch  ist, so sind ihre Kolleginnen, die Wildbienen. Vielseitige bienenfreundliche Pflanzen sollten den Insekten Nahrung bieten, vor allem wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Super ist es, wenn ihr von Frühjahr bis Herbst für eine blühende Vielfalt auf eurem Balkon sorgt. Ein Hinweis in eigener Sache: Unsere Bio Saatgutbox Essbare Blüten beeinhaltet  bienenfreundliche blühende Sorten, die über die gesamte Saison blühen: Kapuzinerkresse, Kornblume, Ringelblume, Türkischer Drachenkopf und Cosmea. Ihr bekommt die Box bei allen dm-Märkten sowie als einzelne Sorten direkt in unserem Shop.

3) Bienenfreundliche Nistplätze anbieten

Unsere Honigbienen haben bei den Imkern ein Zuhause. Die Wildbienen aber brauchen Raum für ihren Nachwuchs. Die meisten unserer heimischen Arten nisten in Hohlräumen. Mit kleinen Mitteln könnt ihr auf dem Balkon eine Nisthilfe anbieten, etwa mit aufrecht stehenden Markstängeln.  Die im Baumarkt erhältlichen Insektenhotels sind oft ungeeignet. Daher nehmen sie Bienen und Insekten oft nicht an.

4) Wasserstelle anbieten

Wasser ist ein Lebenselixier. Bienen brauchen Wasser gegen den Durst und auch, um den Bienenstock zu kühlen. Und weil Balkone keine natürliche Wasserquelle haben, solltet ihr eine kleine Bienentränke zur Verfügung stellen: Einfach einen Untersetzer mit einigen Steinen und wenig Wasser füllen. Dann stellt ihr ihn neben oder direkt in die Kästen mit den bienenfreundlichen Blumen.

5) Torffreie Blumenerde

Augen auf beim Kauf von Blumenerde! Oft besteht diese bis zu 90% aus Torf, dessen Abbau wichtige Biotope zerstört. Auch torfreduzierte oder torfarme Erde ist keine Alternative, selbst Bio-Erde kann Torf enthalten. Daher unbedingt auf den Hinweis „torffrei“ achten oder Blumenerde aus Kompost und Substraten  selbst mischen. Mehr Informationen haben wir in einer eigenen Übersicht zum Kauf der richtigen Bio-Erde zusammengestellt.

6) Natürliche, bienenfreundliche Schädlingsbekämpfung

Pestizide schädigen das Immunsystem der Bienen und stören ihre Orientierung. Doch es gibt viele natürliche Mittel, um unerwünschte Mitbewohner bienenfreundlich loszuwerden. Auf dem Balkon ist das Einfachste manchmal auch das Wirkungsvollste. Daher empfehlen wir das Absammeln. So könnt ihr etwa Schildläuse leicht abschaben. Anschließend solltet ihr den sogenannten „Honigtau“ mit Seifenwasser abwaschen – fertig.
Im nächsten Teil der kleinen Folge stellen wir eine Auswahl von schönen Pflanzen für den blühenden Bienen-Balkon vor.

Gemüse vorziehen: Die komplette Anleitung für robuste Jungpflanzen

Jedes Jahr, wenn draußen noch Schnee und Eis die Landschaft prägen, beginnt für viele Gärtner die schönste Zeit: die Vorkultur auf dem Fensterbrett. Zwar würden es wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Auberginen draußen noch nicht aushalten, drinnen auf der hellen Fensterbank können wir ihnen aber einen entscheidenden Vorsprung verschaffen.

Der große Vorteil: Wer Gemüse vorziehen kann, verlängert die Ernte-Saison deutlich und stellt sicher, dass auch in Gegenden mit spätem Frühling alle Pflanzen rechtzeitig ausreifen.

In dieser Anleitung erfährst du alles Wichtige: von der Wahl des richtigen Zeitpunkts über die optimale Erde bis hin zur Technik, wie du kräftige und gesunde Jungpflanzen heranziehst, die das Auspflanzen im Frühsommer mühelos meistern.

1. Schritt: Wann soll ich starten?

Der richtige Startzeitpunkt entscheidet über den Erfolg! Um die Erntezeit zu verlängern, beginnen wir mit wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten oder Paprika oft schon im Februar. Hier ist ein schneller Überblick über die wichtigsten Monate:

➡️ Für alle genauen Daten und eine Jahresübersicht nutzt unseren detaillierten Bio-Aussaatkalender.

Monat Geeignete Gemüsesorten Hinweis zur Vorkultur
Februar Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen Langsame Starter: Sorten, die viel Wärme benötigen und lange bis zum Auspflanzen im Freiland brauchen.
März Lauch, Mangold, Brokkoli, erste Salate Frühe Kühlliebhaber: Können nach dem Keimen kühler stehen, starten aber gerne früh.
April Grünkohl, Rosenkohl, Zucchini, Gurken, Kürbis Sommerstarter: Warme Vorkultur für Freilandpflanzen; Zucchini/Gurken erst ab Mitte April.
Mai Zuckermais, Fenchel, Buschbohnen, Stangenbohnen Schnelle Keimer: Werden nur kurz oder gar nicht vorgezogen, da sie schnell wachsen und gut im Freiland auszusäen sind.

Alle Daten können sich ein bisschen nach vorne oder hinten verschieben, je nachdem, ob ihr in wärmeren oder eben raueren Gegenden lebt bzw. wie warm ihr die Heizung in euren Räumen einstellt und wie viel Licht in die Wohnung kommt.

Damit ihr euer Saatgut immer rechtzeitig parat habt: Probiert doch mal unsere Grünen Boxen aus. Immer rechtzeitig zur Aussaat kommt dann euer Saatgut per Post ins Haus.

2. Schritt: Die richtige Ausstattung

Bevor der Samen in die Erde kommt, solltet ihr alle Materialien beisammen haben. Besonders bei der Vorkultur ist die Wahl der Erde und des Gefäßes entscheidend, da Keimlinge hier die ersten, kritischsten Wochen verbringen.

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3. Schritt: Die Kunst der Aussaat

So gelingt die Vorkultur Schritt für Schritt:

  1. Vorbereiten: Füllt die Gefäße mit der feuchten Anzuchterde und drückt diese leicht fest.

  2. Säen: Verteilt Sie die Samen gleichmäßig und dünn, spezifische Abstände findet ihr in unseren Anbautipps für jede Sorte

  3. Bedecken: Bedeckt die Samen mit einer dünnen Schicht Erde (meist 0,5 bis 1 cm, je nach Sorte) und drückt Sie leicht an. Lichtkeimer (z.B. einige Salate und Blüten) werden nicht bedeckt.

  4. Befeuchten: Besprüht die Oberfläche vorsichtig mit einer Sprühflasche. Staunässe vermeiden!

  5. Klimatisieren: Deckt die Gefäße mit einer Haube oder Folie ab, um ein Treibhausklima zu erzeugen. Sehr wichtig ist jedoch, das „Treibhaus“ öfters zu lüften, damit kein Schimmel entsteht.

4. Wichtige Ausnahmen: Diese Pflanzen niemals vorziehen

Nicht alle Gemüse- und Kräutersorten profitieren von einer Vorkultur auf der Fensterbank. Bestimmte Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln oder extrem schnellem Wachstum sollten immer direkt ins Freiland gesät werden. Das erspart euch unnötige Arbeit und garantiert gesündere Pflanzen.

Die „Nicht Vorziehen“-Liste:

  • Pfahlwurzler: Dazu gehören Möhren, Pastinaken und Rote Bete. Ihre lange Hauptwurzel reagiert extrem empfindlich auf das Umpflanzen. Wird die Wurzel verletzt, wachsen die Pflanzen oft kümmerlich oder bilden Gabeln aus.

  • Wurzelgemüse: Radieschen und Rettich benötigen ebenso wenig Vorkultur. Sie wachsen schnell genug, wenn sie direkt gesät werden.

  • Hülsenfrüchte: Erbsen, Zuckererbsen und Buschbohnen keimen sehr schnell und würden auf der Fensterbank binnen kürzester Zeit vergeilen (zu dünn und lang wachsen).

  • Kräuter: Dill und Koriander sind ebenfalls Pfahlwurzler und mögen das Umpflanzen nicht.

Was sind Pfahlwurzler?

Pfahlwurzler bilden eine kräftige, tief in den Boden reichende Hauptwurzel (den „Pfahl“). Diese Hauptwurzel ist die Lebensader der Pflanze. Beim Pikieren oder Umpflanzen wird diese Hauptwurzel fast immer verletzt oder geknickt, was zu Wachstumsstörungen und einer schlechten Ernte führt.

5. Schritt: Richtig Gießen und einen guten Standort wählen

Wärme auf der Heizung oder hinter sonnigen Fenstern fühlt sich für alle kleinen Keimlinge wie Sommer an. Die Gefahr besteht, dass sie dann zu schnell wachsen wollen. Warum dann die Stängel dünn und lang werden und letztlich abknicken, beschreiben wir hier im Beitrag „Lang, dünn, vergeilt“. Wenn möglich, solltet ihr also die Pflänzchen nach dem Keimen etwas kühler und dunkler stellen.

  • Licht: Die Keimlinge brauchen erst mal viel Licht (helle Fensterbank oder Pflanzenlampe), später dann geht es auch etwas dunkler.

  • Temperatur: Nach dem Keimen die Pflänzchen kühler stellen (ideal 18 °C). Die hohe Keimtemperatur (20–24 °C) ist nur anfangs nötig und führt auf Dauer zum Vergeilen.

  • Gießen: Haltet Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeidet Staunässe. Am besten gießt ihr von unten über eine Schale.

6. Wann Pikieren?

Sobald die kleinen Pflänzchen neben den Keimblättern die ersten echten Blattpaare bilden, benötigen sie mehr Platz und Nährstoffe. Sie sollten also nochmals den Topf bzw. Standort wechseln. Hier haben wir euch allew Wichtige zum Pikieren zusammengefasst:

➡️ Weiter zur Anleitung: Jungpflanzen pikieren – So vereinzelt ihr eure Keimlinge richtig